Der Ort wurde als „Tullede" 1020 erstmals urkundlich erwähnt. Tilleda, zu Füßen der Kyffhäuserburg am Südrand der Goldenen Aue gelegen, ist ein sehr alter Ort, zugehörig zur ältesten Ortsnamensschicht aus der Zeit der germanischen Landnahme um die Mitte des letzten Jahrtausends v.Chr.
Auf dem Pfingstberg, vor der majestätischen Kulisse des Kyffhäusers, liegt Sachsen-Anhalts größtes archäologisches Freilichtmuseum – die Königspfalz Tilleda. Die ständig reisenden deutschen Kaiser und Könige besaßen die über das Reich verteilten Pfalzen als zeitweilige Residenzen. Die Königspfalz von Tilleda ist ein komplexes Gebilde aus einem fränkisch-deutschen mittelalterlichen Herrschersitz und seinem gesamten Zubehör, z. B. einem Wirtschaftsgut, welches mit den angelieferten Abgaben die materielle Basis für das Königtum bildete. Im Jahr 972 schenkte Otto II. diese Pfalz seiner Braut Theophanu zur Hochzeit. Aus dem Jahre 1174 ist ein Aufenthalt Friedrich I. (Barbarossa) überliefert. Im Jahre 1194 versöhnte sich hier Heinrich VI. (Barbarossas Sohn) mit den Welfen Heinrich dem Löwen. Als einzige derartige Anlage aus dem 10. – 12. Jahrhundert wurde die Pfalz in Tilleda in den Jahren 1935 – 1979 vollständig ausgegraben und ist international als „Das“ entsprechende Musterbeispiel bekannt. Wesentliche Teile der 56000 m² großen Festung, der Wirtschaftseinrichtungen und natürlich der Repräsentationsbauten wurden am Originalstandort liebevoll rekonstruiert. So lassen sich die verschiedenen Stufen der baulichen Entwicklung nachvollziehen. Weitere Aspekte der Geschichte und des Lebens auf der Pfalz veranschaulichen Modelle, Installationen, Ausgrabungsfunde sowie Schrift- und Bildquellen in den Ausstellungshäusern. Dem Besucher wird anschaulich vermittelt, wie z. B. Weber, Töpfer oder Grob- und Feinschmiede damals arbeiteten. An Wochenenden, an denen Handwerksvorführungen, Aktionen zur experimentellen Archäologie oder mittelalterliches Lagerleben und Kampf stattfinden, wird der Platz vollends zum Erlebnismuseum. Die Anlage liegt an der Straße der Romanik.
Im Aufgangsbereich zur Königspfalz Tilleda, mitten in einem der größten Streuobstgebiete Deutschlands, befindet sich das Streuobstzentrum. Der kleine Ort am Fuße des Kyffhäusergebirges mit seinen ausgedehnten Obstwiesen zeugt von einer langen Obstbautradition. Der Landschafts- und Streuobstverein hat sich zur Aufgabe gemacht, die im Laufe der Jahre entstandenen Streuobstwiesen zu erhalten und zu pflegen. Im Hofladen des Vereins kann man frisches Obst direkt vom Erzeuger, sowie weitere regionale Produkte erwerben und genießen. Kultureller Höhepunkt ist alljährlich das am ersten Sonntag im Juli stattfindende Kirschkuchenfest.
Die einschiffige Kirche in Tilleda hat ihren Ursprung in der Romanik. Große Teile des Turms, der Grundmauern und des Sakristeivorbaus an der Südwand des Turms stammen aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Mehrere verbaute Teile stammen von der ehemaligen Königspfalz. 1718 erhielt das Kirchenschiff nach einem Brand seine heutige barocke Form. Eine besondere Kostbarkeit in der Kirche ist die im Jahre 1713 eingebaute Papenius-Orgel.
Das kulturelle Leben prägen in Tilleda eine Reihe von Vereinen. Weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt sind der Fanfarenzug und der Tilledaer Karneval-Club mit seinem nun seit Jahren zur Tradition gewordenen Festumzug durch den Ort.
Die Gemeinde Tilleda wurde 2009 nach Kelbra (Kyffhäuser) eingemeindet.